Dresden Leuben – Start im Frühjahr 2023

Eines unserer jüngsten Projekte ist eine Fläche im Landschaftsschutzgebiet Dresdner Elbwiesen und Elbaltarme – hier zugleich Hochwasserschutzgebiet – in Leuben, quasi mitten in der Stadt.

Vom Fußweg hinter dem Leubener Friedhof ist diese wertvolle Fläche ersichtlich, deren Eigentümer der NABU Naturbewahrung Dresden e.V. ist.

Vormalig Lagerplatz des Straßen- und Tiefbauamtes, nach der Wende kaum noch genutzt, wuchs die Fläche in den letzten 30 Jahren teilweise zu. Etwa drei Viertel der 3,5 ha großen Fläche waren bis vor kurzem mit Brombeeren verbuscht, bzw. mit aufkommendem Wald bestanden. Dieser bestand aus einer gesunden Naturverjüngung von Eiche, sowie den Abkömmlingen aller möglichen Gehölzarten der Umgebung, darunter Aspe, aber auch Spitz-, Silber- und Eschenahorn. Letztere treten in Dresden mittlerweile invasiv auf. Sie bilden dichte Bestände, in denen andere Arten nicht mehr Fuß fassen können und verhindern dadurch die Ausbildung einer naturgerechten, artenreichen Vegetationsschicht, die uns heute mehr denn je am Herzen liegen muss.

Das Ziel des NABU Naturbewahrung Dresden e.V, vertreten durch den Vorstand Gebhard Gülzow, und unserer Arbeit ist, diese landschaftlich attraktive Fläche im Schutzgebiet durch gezielte Maßnahmen für die Artenvielfalt zu verbessern. So sollen ca. 2 ha artenreiche Wiese entstehen, umgeben von einem gebuchteten, waldartigen Saum, der von Eichen dominiert ist, aber auch viele andere heimische Arten enthalten wird. Das Projekt wird gefördert vom Sächsischen Landesamt für Umwelt Landwirtschaft und Geologie.

Damit diese Landschaft auch mittelfristig optimal im obigen Sinne erhalten bleibt, wird sie durch unsere Schafe beweidet. Im Vorfeld war hierfür eine Entbuschung und Entmüllung gemeinsam mit der Grünen Liga Dresden Oberes Elbtal e.V. und der Naturschutzjugend Dresden e.V. notwendig.

Wir freuen uns, dass nun auch diese Fläche in einem Landschaftsschutzgebiet inmitten der Großstadt in den Genuss der extensiven Beweidung durch unsere Schafe kommt und die Tiere so ihren Beitrag zur Biodiversität und zum Schutz unserer Umwelt leisten können. Schafe sorgen durch ihr Weideverhalten für eine abwechslungsreiche Vegetationsstruktur mit unterschiedlichen Lebensräumen, die Nahrung und Nistplätze für viele Tierarten bieten.

Wäre doch super, wenn immer mehr Flächen auch im Stadtraum ökologisch sinnvoll aufgewertet werden und wir mit zeitgemäßen Pflegekonzepten den Auswirkungen naturschädigender Maßnahmen der Vergangenheit und Gegenwart entgegenwirken.

Auszeichnung – eku Zukunftspreis 2022

Das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft – SMEKUL hat uns im Rahmen des eku – ZUKUNFTSPREIS 2022 ausgezeichnet.

Wir konnten das Fachgremium mit unserem Projekt Erhalt von Kulturlandschaften durch den Einsatz von genügsamen Landschafrassen in der Kategorie eku erfolg Unternehmen überzeugen.

Das SMEKUL zeichnet wirkungsvolle und zukunftsorientierte Beiträge für den Umwelt-, Natur- und Klimaschutz aus. Die Projekte sollen dabei vorbildhaft zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung in Sachsen beitragen.

Erhalt von Kulturlandschaften auf dem Trutzsch

Eines unserer Herzensprojekte ist die Rekultivierung des Dresdner Trutzsch durch unsere Schafherde.

Der Trutzsch ist ein ehemaliges Militärgelände in Dresden-Nickern. Das Gebiet ist wichtiges Naherholungsziel für Einheimische und Touristen, sowie Teil des Archaeo-Pfades Dresden. Als Landschaftsschutzgebiet zeichnet sich der Trutzsch als besonders schützens- und erhaltenswertes Biotop aus.

Seit 2018 kümmern sich unsere genügsamen Kleinstwiederkäuer um eine Anpassung bzw. Aufwertung der lokalen Vegetationsgesellschaften und verbessern so auch die Lebensbedingungen für spezielle Arten der Avifaune (Greifvogelarten, Neuntöter, Wildfasane, verschiedene Grasmückenarten etc.) sowie für eine Vielzahl Reptilien, Insekten und Säugetiere. Seit 2021 bemühen wir uns außerdem, in Kooperation mit den Steinkauzfreunden Dresden, den als gefährdet eingestuften Steinkauz durch das Anbringen potentieller Nismöglichkeiten anzusiedeln.

Wichtig vorab: Warum die Flächen eingezäunt sind…

Für Wandernde und Erholungsuchende sind die Zugänglichkeiten klar begrenzt. Die Infotafeln des Archaeo-Pfades und auch der schöne Aussichtspunkt können bequem erreicht werden. Sie wandern auf den öffentlichen Wegen zwischen unseren Weiden und berücksichtigen so zudem die besondere Schutzwürdigkeit und den Erhalt des Landschaftsschutzgebietes.

Warum Schafe als Landschaftspfleger super sind – Verbesserung und Erhöhung der ökologischen Vielfalt

Ohne regelmäßige Pflege würde dieses Landschaftsschutzgebiet sukzessiv innerhalb kurzer Zeit verbuschen, was meist mit einer gravierenden Verringerung der Artenvielfalt einhergeht.

Die Beweidung und Offenhaltung des Gebietes ist die Grundvoraussetzung dafür, dass sich bestimmte Arten überhaupt erst ansiedeln können!

Die Flora (Pflanzenwelt) solcher europäischer Mager- und Trockenrasenbiotope ist bekannt für ihre besonders artenreichen Pflanzengesellschaften und die einzigartige Vielfalt. Leider gehen heutzutage immer mehr Trockenrasenökosysteme verloren oder werden zerklüftet. Ein Hauptgrund ist der starke Rückgang der extensiven Landnutzung und die immer weniger werdenden Schäfereibetriebe mit traditionellen Nutzungskonzepten.

Doch der Erhalt einer besonders artenreichen Tier- und Pflanzenwelt erfordert eben auch besonders schonende Methoden der Pflege. Große Maschinen gehen mit enormer Bodenverwundung und mit Verdichtungen einher. Durch das geringere Gewicht der Tiere werden solche Schäden vermieden. Auch für Bodenbrüter ist die vergleichsweise langsame Vorgehensweise der Schafe schonend und verträglich. Der Bewuchs wird auch nicht auf einen Schlag gleichmäßig entfernt, denn Schafe haben Vorlieben und, je nach Geschmack, bleibt eben manches Gewächs etwas länger stehen. Durch diese extensive Nutzung entsteht somit kein einheitlich kurzer Rasen, sondern eine Vielzahl ganz unterschiedlicher, strukturreicher Lebensräume. Ein buntes Mosaik, das mit seinen verschiedenen Mikroklimata, Feuchtigkeitsgehalten, Rückzugsräumen und Nahrungsangeboten besonders einladend wirkt auf unzählige Insekten und Kleinstlebewesen.

Es gibt aber noch weitere positive Nebeneffekte: Durch den Schafstritt werden in speziellen Hangbereichen die obersten Schichten der Vegetationsdecke partiell freigelegt und so hochwertige, sandige Habitate für nützliche Insekten geschaffen. An anderer Stelle werden Steilhangbereiche zusätzlich vor Erosion geschützt.

Außerdem wichtig und nicht zu unterschätzen: Der Dung der Weidetiere – lecker für Insekten wie z.B. Mist- und Dungkäfer, die wiederum als Nahrungsgrundlage für Vögel und Fledermäuse dienen.

Alles in Allem bleibt also nur noch festzuhalten:

Schafe als Landschaftspfleger leisten einen erheblichen Beitrag zum Artenschutz und zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität. Biodiversität ist wahrscheinlich DIE Lebensgrundlage auf unserem Planeten.

Nicht alle Superhelden tragen einen Umhang!

Superschaf ©Konrad Hahn

Umweltbildung

Umweltbildung Frank Ringling

Neben den forstwirtschaftlichen und landschaftspflegerischen Tätigkeiten engagieren wir uns mit umweltpädagogischen Projekten für die Sensibilisierung junger Menschen für einen verantwortungsbewussten Umgang mit unserer schützenswerten Umwelt. Wir greifen dabei auf einen großen Erfahrungsschatz zurück, der seit 2001 mit einer ersten Umwelt-und Naturschutz-AG an einem Gymnasium in Jena im Auftrag des NABU seinen Lauf nahm.

Seit 2017 führen wir an der Montessorischule Huckepack regelmäßig einen einwöchigen Workshop im Rahmen der „Handwerkerwoche“ zu unterschiedlichen Themen durch. Wir haben bisher gemeinsam mit Kindern der Klassenstufen 4. – 6. z.B. Nistkästen für heimische Vögel gebaut, Insektenhotels gestaltet und Feldermausunterkünfte hergestellt. Die praktischen Arbeiten, die die Kinder weitestgehend selbst durchführen, verbinden wir dabei immer mit einer ausgewogenen Portion an „Hintergrundwissen“ – das die ohnehin vorhandene Neugier der Kinder weiter entwickelt.

Exkursion zu den Schafen

Daneben führen wir Exkursionen zu unseren Schafen durch, lassen uns auch gern durch kleine Arbeitseinsätze helfen und vermittel so die Vorteile von landschaftspflegerischen Maßnahmen mit alten Schafrassen.

Landschaftspflege – naturnahe Beweidung mit Schafen

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Seit 2012 konzipieren wir in Kooperation mit dem Naturschutzverein Grüne Liga Dresden e.V. Pflegekonzepte für Streuobstwiesen und Biotope im schwer zugänglichen Terrain. Schwerpunkt ist dabei der Einsatz von Schafherden. Wir sind stolze Besitzer einer leicht zu führenden und mobilen 70- 120 köpfigen, tierischen Einsatztruppe, die im Großraum Dresden wertvolle Arbeit leistet. Unsere Tiere stehen bevorzugt auf bio-zertifizierten Streuobstwiesen im Dresdner Umland.

Stallhaltung? Nicht bei uns. Die Flächen werden von unserer Truppe ganzjährig gepflegt um einer erneuten Sukzession entgegenzuwirken. Die von uns eingesetzten Rassen sind nicht nur robust, sondern auch genügsam. Draußen zu leben entspricht ihrem Naturell. Weder empfinden sie Stallhaltung als bequem noch kuschelig. Wir haben zudem vergleichsweise wenige Probleme mit Parasiten und auch unsere Lämmer können unter freiem Himmel geboren werden. Die Schafmütter suchen sich instinktiv einen geeigneten Platz zum Ablammen und können so Stress umgehen, der in der Enge eines Stalls schnell mal aufkommen kann. Anhand der meist geringen Anzahl an Flaschenlämmern und Totgeburten lassen sich hier eindeutige Vorteile erkennen. Durch ihre Lebensweise ernähren sich unsere Tiere ausschließlich von dem, was die Wiesen als besondere Biotope zu bieten haben. Es bedarf somit im Frühling und Sommer keinerlei Zufütterung, und im Winter bildet Heu als Raufutter die Nahrungsgrundlage. Auch in schwierigem, unwegsamem Terrain leisten sie unabdingbare, zuverlässige „Arbeit“. Indem sie schnellwachsende Gehölze und Gebüsche verbeißen, halten sie die Wiesen offen und erhalten somit deren Artenvielfalt.

 

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Heidschnucken-Produkte ♥

Saisonal im Herbst sind unsere Produkte über Direktvermarktung erhältlich. Wir schlachten erst, wenn wir genügend Anfragen für mindestens ein ganzes Tier gesammelt haben. Alles soll verwertet werden.
Geschlachtet wird in einer kleinen Fleischerei ganz in der Nähe. Kein Schlachthaus, keine langen Transportwege.

Es werden nur komplette halbe Tiere frisch, bzw. nach einer kurzen Reifephase im Kühlhaus, direkt aus der Fleischerei verkauft. Ein halbes Tier besteht aus folgenden Teilen:

1 Rückenteil
1 Schulter mit Haxe
1 Keule
1 Halsteil
frisches Lammhack
Knochen für die Zubereitung von Fond
Rippchen mit Bauch

Auf Wunsch können auch Knochen, Herz, Leber und Nieren dazu gegeben werden.

Anfragen und Vorbestellungen nehmen wir per e-Mail oder telefonisch unter der Nummer 01573/ 11 57573 entgegen.

Und hier noch ein bisschen Hintergrundinfo:

Durch ihre Lebensweise ernähren sich unsere Tiere ausschließlich von dem, was unsere Wiesen als besondere Biotope zu bieten haben. Es bedarf somit im Frühling und Sommer keinerlei Zufütterung, und im Winter bildet Heu als Raufutter die Nahrungsgrundlage. Saisonal müssen wir unsere Herde verkleinern. Vorrangig in der Herbstzeit werden deshalb einige der Tiere geschlachtet und die Herdengröße an die kargere Wintersaison angepasst. Natürlich landen unsere Tiere nicht in einem großen Schlachthof, sondern – stressarm – direkt in einer kleinen Fleischerei im Dresdner Umland. Das Fleisch ist entsprechend der besonderen Lebensweise sehr fettarm und natürlich aromatisch. Durch die rassebedingt nahe Verwandtschaft der Heidschnucken mit dem wild lebenden Mufflon hat das Fleisch einen charakteristischen Wildgeschmack. Die Wurstwaren werden außerdem nicht mit anderen Fleischsorten versetzt – das bedeutet, hier gibt`s nur 100 % Heidschnuckenfleisch.

Fleisch und Wurst aus Heidschnucken
Heidschnuckenprodukte RINGLING -Salami, Knacker und Schinken

 

Organischer Dünger aus 100 % Schaf-Wolle – erhältlich z.B. auch in den Verbrauchergemeinschaften in Dresden

– nach der sommerlichen Schur lassen wir aus der Wolle unserer Tiere Pellets herstellen. Dieser reine Naturdünger hat eine Depotwirkung und wird unter oder um den Wurzelballen eingearbeitet und mit mindestens 5 cm Erde (Substrat) bedeckt. Die Pflanze wird so über einen langen Zeitraum optimal mit Nährstoffen versorgt. Dabei ist die Dosierung sehr ergiebig (etwa 1 EL pro Liter Pflanzenerde). Mehr Informationen? Bitte kontaktieren Sie uns 😉

Forstwirtschaft und Baumpflege

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Als gelernter Forstwirt kann ich nunmehr auf fast 20 Jahre Berufserfahrung zurückblicken. Ich habe mich besonders auf folgende Leistungen spezialisiert:

  • Fällungen/Problemfällungen (Straßenbäume, Bäume in bebauten Gebieten), Einsatz von Hebebühnentechnik
  • einfache Fällungen auf Streuobstwiesen mit anschließenden Nachpflanzungen
  • Obstbaumschnitt, Heckenschnitt
  • Jungbestandspflege in Kulturen
  • Kronenrückschnitte von Laubbäumen mittels Hebebühne
  • Biotoppflege, Bachrandgestaltung, Gehölzpflege
  • Durchforstung von Altbeständen, Holzernte
  • Forstschutz, Errichten von Wildschutzzäunen
  • Aufarbeiten von Sturmschäden (Windwurf und Windbruch)

Wir bieten Ihnen ein individuelles, auf Ihre Anforderungen und Vorstellungen ausgerichtetes und unverbindliches Angebot an.

Sprechen Sie uns einfach an!